Jedes Kind entwickelt sich nach seinem inneren Bauplan und den Gesetzen der Natur folgend. Darin sind sich alle Kinder gleich. Jedes Kind baut seinen Körper und seinen Geist, sich selbst, aus innerem Antrieb auf. Dies geschieht bei allen Kindern und dennoch ist jedes Kind von Anfang an ein unverwechselbares, einmaliges Individuum, welches in sich seinen ureigenen Bauplan trägt.
Kinder sind von Natur aus neugierig, lernbegierig und erfüllt von einem ausgeprägten Drang nach Aktivität. Jedem Kind wohnt von Anfang an eine schöpferische Kraft inne.
Das Grundschulkind will Großes, Orientierung und Überblick, Bedeutungsvolles und Geheimnisvolles, Zusammenhänge statt Einzelheiten. Sein Hunger nach Wissen ist groß. Moralische und soziale Fragen werden ihm wichtig. Lernen nach Montessori heißt nicht die Abkehr von Regeln. Kinder brauchen Grenzen, die ihnen Halt geben.
Die Welt wird immer globaler und daher wird lebenslanges Lernen immer wichtiger. Es genügt nicht, Inhalte auswendig zu lernen, es kommt darauf an, das Lernen zu lernen! Zu wissen, wo und wie Informationen zu finden sind, welche in diesem Moment entscheidend für meine persönliche Weiterentwicklung sind, wird immer bedeutender.
„Die Freiheit unserer Kinder hat als Grenze die Gemeinschaft, denn Freiheit bedeutet nicht, dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein.“ (Montessori, Grundlagen meiner Pädagogik 1968). Freiheit ist die Voraussetzung für eine gute Entwicklung des Kindes. In jedem Kind ist der Wunsch vorhanden unabhängig und selbstständig zu werden und sich vom Erwachsenen zu lösen. Freiheit bedeutet dabei nicht, dass man tut, was man will, sondern sich in Selbstkontrolle und Selbstdisziplin zu üben. Freiheit ist gebunden an Normen und Regeln. Sie geht immer einher mit Begrenzung, die wiederum Halt und Geborgenheit gibt.
Während der Freiarbeit organisiert das Kind seine Arbeit selber und lernt eigenverantwortlich. Die Lehrerin oder der Lehrer unterstützt es dabei, gemäß dem Leitsatz Montessoris „Hilf mir es selbst zu tun!“. Damit die Freiarbeit gelingen kann, müssen natürlich Absprachen getroffen und eingehalten werden
Kinder brauchen eine Umgebung, die ihrer Aktivität, ihren Entwicklungsbedürfnissen und ihren Interessen angepasst ist. Um sich selbst bilden und erziehen zu können, benötigt das Kind Anreize aus der Umgebung.
Im Laufe ihrer Beobachtungen stellte Maria Montessori folgende Regeln für ihr Material auf:
Diese Form des handlungs- und materialorientierten Lernens fördert die gute Aufnahme des Lernstoffes.
Die Aufgabe der Lehrkraft besteht darin, das Kind mit der Umgebung in Verbindung zu bringen, indem sie ihm den Gebrauch der Dinge zeigt. Dazu gehört:
Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Pädagogik Maria Montessoris, die das individuelle Lernen in den Mittelpunkt stellt. Im Umgang miteinander machen die Kinder vielfältige soziale Erfahrungen und lernen voneinander. Die jüngeren Kinder beobachten die älteren Kinder bei ihrer Arbeit und eifern ihnen nach. Auch die Eingewöhnung in das Schulleben gelingt einfacher, da ältere Kinder die neuen Kinder begleiten und unterstützen. Die älteren Kinder lernen wiederum, ihr Wissen anderen Kindern verständlich zu vermitteln und Verantwortung zu übernehmen.